Vancouver Whitecaps: Thomas Müller wechselt überraschend nicht nach LA sondern nach Kanada

Die Katze ist so gut wie aus dem Sack: Stürmerstar Thomas Müller läuft künftig für die Vancouver Whitecaps auf. Von dem Wechsel wird nebenbei der FC Cincinnati profitieren.

Eine Rampensau wie Thomas Müller wäre im Epizentrum der Unterhaltungsindustrie sicher gut aufgehoben, aber nein, der Bayer wird künftig nicht in Los Angeles kicken, sondern in Kanada. Wie es aussieht, in Vancouver bei den Whitecaps, was immerhin auch an der sonnigen Westküste liegt. 

Noch ist nichts spruchreif, aber nach allen, was zu hören ist, sollen nur noch Details zu klären sein – eine Verkündung des Wechsels für den heutigen Montag hat der Stürmerstar möglicherweise in einem selbstproduzierten Video angekündigt

Thomas Müller kündigt Wechsel per Video an

Im Stil der alten ARD-Vorabendserie „Münchner Geschichten“ gedrehten Filmchen sagte er: „Heut is‘ Samstag, morgen Sonntag und übermorgen is‘ Montag – und dann is‘ auf einmal alles vorbei. Dann gehts übern großen Teich.“ Eine elegant verschlüsselte Botschaft klingt anders. Zumal schon seit Wochen geraunt wird, dass Müller nach dem Ende beim FC Bayern in die Major Soccer League (MLS) wechseln würde.

Überraschend dabei ist nun, dass es ihn nicht nach Kalifornien zieht – dabei ist Los Angeles FC ein Partnerklub der Münchner. Stattdessen geht es nach Kanada. Wie in anderen Sportarten spielen auch in der MLS amerikanische als auch kanadische Teams zusammen in einer Liga. 

Cincinnati bekommt 350.000 für Wechsel

Wegen einer weiteren Besonderheit des US-Profisports kommt bei Müllers Wechsel nach Vancouver auch noch der FC Cincinnati ins Spiel. Denn der Verein besitzt die sogenannten „Discovery Rights“ an Thomas Müller und würde im Fall seines Wechsels in die MLS eine Art Transferausgleich erhalten. Von umgerechnet rund 350.000 Euro ist die Rede. 

Hintergrund für diese in Europa ungewöhnliche Regelung: US-Teams dürfen bis zu sieben Spielernamen auf eine „Wunschliste“ schreiben, auf die sie im Fall eines Wechsels in die Major Soccer League ein Vorkaufsrecht hätten. Das soll ein Wettbieten verhindern. Diese Wünsche werden vom Verband allerdings nur genehmigt, wenn sie in einem realistischen Rahmen bleiben. 

Will ein Spieler jedoch zu einem anderen Klub wechseln, erhält der Besitzer der „Discovery Rights“ einen Ausgleich. Im vergangenen Jahr etwa hatte LA Galaxy eine ähnlich hohe Summer an Charlotte FC für die Vorkaufsrechte für den Ex-Dortmunder Marco Reus gezahlt. 

Deutscher Manager bei Vancouver Whitecaps

Laut der „Bild“-Zeitung soll der 35-jährige Müller in Vancouver einen Vertrag bis 2026 erhalten. Die Mannschaft ist in der Western Conference derzeit Zweiter. Sportchef Axel Schuster war früher Manager bei Mainz 05 und Schalke 04. Müllers Vertrag bei Bayern München endet Ende dieses Monats. Mit dem Rekordmeister hatte er mehr als 20 große Titel, darunter zweimal die Champions League gewonnen. 

Quellen: „Bild“, „Kicker„, „Süddeutsche Zeitung

Weitere Artikel und Beiträge