Das bisher als „Opera House“ bekannte Opernhaus im Kennedy Center in der US-Hauptstadt Washington soll nach einem Plan der Republikaner umbenannt werden und künftig den Namen „First Lady Melania Trump Opera House“ tragen. Der Haushaltsausschuss im Repräsentantenhaus stimmte am Dienstag für einen Änderungsantrag, der die Namensänderung zur Voraussetzung für die Zahlung von Fördergeldern im Haushaltsjahr 2026 machen soll.
Der Kongressabgeordnete Mike Simpson aus dem US-Bundesstaat Idaho, der den Antrag einbrachte, bezeichnete die Umbenennung als „ausgezeichnete Möglichkeit“, um Melania Trumps „Unterstützung und ihr Engagement für die Förderung der Künste zu würdigen“. Es handelt sich um einen weiteren Vorstoß der Regierung von US-Präsident Donald Trump, die Kontrolle über die angesehene Kultureinrichtung zu übernehmen.
Trump hatte im Februar den Vorsitz des Kennedy Center übernommen und mehrere Mitglieder des Verwaltungsrats entlassen, die der oppositionellen Demokratischen Partei angehören. Der neue Verwaltungsrat ist mit Trump-Getreuen besetzt, darunter Usha Vance, die Ehefrau von Vizepräsident JD Vance. Neuer Präsident des Kennedy Center ist der frühere Botschafter in Berlin, Richard Grenell.
„Wir haben also das Kennedy Center übernommen“, sagte Trump im Februar zu Journalisten. Er begründete dies damit, „dass wir nicht mochten, was sie gezeigt haben“.
Das Opernhaus mit 2364 Sitzplätzen hat den zweitgrößten Saal des Kennedy Center. Um seinen Namen zu ändern, ist allerdings die Zustimmung beider Kongresskammern erforderlich. Die Republikaner haben im Senat 53 der 100 Sitze, Ausgabengesetze benötigen jedoch 60 Ja-Stimmen. Die Demokratische Partei könnte vor der endgültigen Abstimmung daher noch durchsetzen, dass die Namensänderung wieder aus dem Gesetzestext gestrichen wird.
Im Bemühen, dem Präsidenten zu schmeicheln, haben schon andere Republikaner ähnliche Vorschläge unterbreitet. So wurde unter anderem angeregt, den Hauptstadt-Flughafen nach Donald Trump zu benennen oder auf dem 100-Dollar-Schein Trump anstelle von Benjamin Franklin abzubilden.
Vorgeschlagen wurde auch, das Mount Rushmore-Monument um ein Abbild Trumps zu ergänzen. Für das Denkmal im Bundesstaat South Dakota wurden riesige Konterfeis der vier bedeutenden früheren US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln in die Felsen gehauen.