Flugreisen: Mehr Passagiere im ersten Halbjahr am Flughafen BER

Die Zahlen des Flughafens Berlin-Brandenburg gehen nach oben: Auch im ersten Halbjahr 2025 wurden mehr Passagiere gezählt. Aber das beliebte Vergleichsjahr 2019 bleibt in weiter Ferne.

Im ersten Halbjahr 2025 sind mehr Menschen vom Hauptstadtflughafen BER gestartet und gelandet als im Vorjahreszeitraum. Von Januar bis Juni flogen 12,1 Millionen Menschen vom und zum BER, wie die Flughafen-Chefin Aletta von Massenbach mitteilte. Das war ein Plus von zwei Prozent. Das Niveau des wichtigen Vergleichsjahres 2019 konnte der Airport aber erneut nicht erreichen.

Die Anzahl der Starts und Landungen stieg dem Flughafen zufolge im Vorjahresvergleich von rund 87.000 auf 92.500. Im ersten Halbjahr 2019 wurden an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld allerdings gut 17,5 Millionen Passagiere gezählt. Die Zahl der Starts und Landungen lag damals bei 145.000. 

Das Jahr 2019 gilt in der Tourismusbranche als wichtige Vergleichsgröße. Danach sorgte die Corona-Pandemie für Einbrüche und auch große Veränderungen in der Wahrnehmung von Flugreisen.

Ryanair-Rückzug „schlägt voll durch“

„Im Sommerflugplan schlägt es voll durch, dass wir eine Reduzierung von Ryanair haben am BER, die war ja langfristig angekündigt“, sagte Pressesprecher Axel Schmidt. „Ryanair hat Konsequenzen daraus gezogen, dass der deutsche Standort insgesamt zu teuer ist. Das ist kein reines Phänomen am BER, sondern das liegt einfach daran, dass die staatlichen Steuern und Gebühren in Deutschland sehr, sehr hoch liegen im Vergleich zum europäischen Ausland.“

Die Fluggesellschaft hat Flüge vom BER reduziert und damit auch ihre angebotenen Sitzplätze im Sommerflugplan 2025 um rund 18 Prozent verringert – das sind rund 329.000 weniger zwischen April und Oktober. Übrig bleiben 1,54 Millionen Plätze. Zum Vergleich: Die Airline Easyjet bietet im selben Zeitraum 1,56 Millionen Plätze an, Eurowings 0,99 Millionen (990.000) und Lufthansa 0,87 Millionen (870.000). 

Blick auf 2024

Im gesamten Jahr 2024 zählte der BER rund 25,5 Millionen Passagiere, das waren zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Der Flughafen baute seine Schulden nach eigenen Angaben schneller ab als geplant und reduzierte sie gegenüber dem Vorjahr um 78,4 Millionen auf 134,4 Millionen Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 152,3 Millionen Euro, 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Grund sei eine erhöhte Zahl an Flugreisen.

Der Flughafen ist noch immer auf finanzielle Mittel ihrer Gesellschafter Bund, Berlin und Brandenburg angewiesen. BER-Chefin von Massenbach sagte aber im Mai, die Flughafengesellschaft befinde sich weiter auf dem Weg in die finanzielle Selbstständigkeit: Für 2026 steht die Refinanzierung des Unternehmens über Finanzinstitute an.

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