Renten seit 2014 um mehr als ein Drittel gestiegen

Die gesetzliche Rente für die über 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich um rund 37 Prozent gestiegen. Nach neuen Zahlen der Rentenversicherung betrug die durchschnittliche Rentenzahlung für diejenigen, die nach 35 Versicherungsjahren neu in die Altersrenten gingen, im vergangenen Jahr 1660 Euro, zehn Jahre zuvor waren es 1210 Euro monatlich. Der Wirtschaftsweise Martin Werding kritisierte unterdessen die Rentenpläne der neuen Regierung.

„Durch diese Dynamik partizipieren die Rentnerinnen und Rentner an der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes und vor allem an den Lohn- und Gehaltszuwächsen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, sagte Heribert Jöris, Vorsitzender der Bundesvertreterversammlung der Rentenkasse, der „Rheinischen Post“. Die Zeitung berichtete am Samstag über die neuen Zahlen der Rentenversicherung. 

Bei Männern im Westen lag die durchschnittliche Rentenzahlung 2024 bei 1934 Euro. 2023 waren es 1859 Euro gewesen. Bei Männern im Osten lag sie 2024 bei 1627 Euro (2023: 1568 Euro). Frauen erhielten im Westen durchschnittlich 1416 Euro (2023: 1368 Euro) und im Osten 1507 Euro (2023: 1439 Euro), wie die Rentenversicherung mitteilte. 

Auch die Zahl der Versicherungsjahre in der Rentenversicherung sei gestiegen. „Kamen Versicherte bei Beginn ihrer Altersrente im Jahr 2004 noch auf durchschnittlich 32,6 Versicherungsjahre, waren es 2024 bereits 39,4 Jahre“, sagte Jöris. Der Anteil der Rentnerinnen und Rentner, die mindestens 35 Jahre an Versicherungszeiten haben, sei im Jahrzehnt zwischen 2014 und 2024 von 63 auf 73 Prozent gestiegen.

Besonders deutlich sei der Anstieg bei den Frauen. Hier nahm die Anzahl der Versicherungsjahre zwischen 2004 und 2024 von 26,3 auf 37,7 Jahre zu. „Diese Zunahme der Versicherungsjahre ist hauptsächlich auf eine erhöhte Erwerbsbeteiligung von westdeutschen Frauen zurückzuführen“, sagte Jöris der „Rheinischen Post„.

Der Ökonom und Regierungsberater Werding kritisierte unterdessen die Rentenpläne der schwarz-roten Regierung als kostspielig und ungerecht gegenüber nachfolgenden Generationen. „Das sind nicht die Reformen, mit denen man die Ausgabenentwicklung auf sozialverträgliche Weise dämpfen könnte“, sagte Werding der „Süddeutschen Zeitung“ vom Samstag und bezog sich damit auch auf die geplante Ausweitung der Mütterrente. „Das ist die falsche Richtung.“

„Der Beitrag der Älteren war bisher der Anstieg des Rentenalters auf 67 Jahre und das Sinken des Rentenniveaus“, sagte Werding. Beides werde nun gestrichen. „Von da an zahlen nur noch die Jüngeren.“ Die Bundesregierung will das Rentenniveau laut Koalitionsvertrag auf dem jetzigen Niveau stabilisieren und die Mütterrente ausbauen. Rentner, die weiter arbeiten, sollen bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen dürfen.

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