Kaputte Behälter und Arsen in Form von Pulver und Granulat im Firmenumfeld. Die Kriminalpolizei geht der Frage nach, welchen Zusammenhang es mit einem gemeldeten Einbruch gibt.
Aus einer Firma am Rand von Osterwieck im Landkreis Harz ist hochgiftiges Arsen in die Umgebung gelangt – die Kriminalpolizei ermittelt zu einem Einbruchdiebstahl. Am Morgen sei der Polizei der Einbruch gemeldet worden, teilte eine Sprecherin in Magdeburg mit. Nach ersten Erkenntnissen sei in dem Zusammenhang eine unbekannte Menge Chemikalien freigesetzt worden. „Ob es im Zusammenhang mit dem Einbruch zu einer Entwendung von Chemikalien kam, wird derzeit ermittelt. Nach den unbekannten Tätern wird gefahndet.“
Der Landkreis Harz hatte zuvor gemeldet, es seien vielfach Mengen von Arsen in Form von Pulver und Granulat im unmittelbaren Umfeld des Firmengeländes gefunden worden. Laut der Einsatzleitung gebe es neun Fund- beziehungsweise Austrittsorte. „Es wurden kaputte Behälter und Gebinde gefunden, sowohl auf dem Firmengelände und auf dem umliegenden Feld.“
Gibt es weitere Behälter? – Dann bitte melden
Zudem forderte der Landkreis auf: „Wer in Osterwieck oder im Umkreis Gefäße mit chemischen Stoffen oder ungewöhnlich aussehende Behälter findet, wählt bitte umgehend den Notruf 112!“ Es seien ein mobiles Labor und eine Drohne zur weiteren Lageeinschätzung angefordert worden. Die Polizei ermittelt unterdessen weiter zu den Tatumständen sowie zur Art und Menge der möglichen entwendeten Stoffe.
Gelände ist weiträumig abgesperrt
Was genau passiert ist, wird derzeit erkundet. Das Gelände wurde weiträumig abgesperrt. Gegen Mittag waren rund 150 Einsatzkräfte vor Ort. Für Anwohner und Anlieger wurde bei der Stadt Osterwieck ein Bürgertelefon eingerichtet. Es ist erreichbar unter 03941 5970 4209.
Laut einer Sprecherin des Landkreises stellt das betroffene Unternehmen hochreine Metalle für die Elektronik- und Halbleiterproduktion her. Das Gelände liegt am Stadtrand von Osterwieck und ist von Ackerflächen umgeben.
Arsen ist hochgiftig
Arsen ist ein hochgiftiges Halbmetall, das sowohl natürlich vorkommt – in Gestein, Boden und natürlichem Grundwasser in geringen Konzentrationen – als auch durch menschliche Aktivitäten in die Umwelt gelangt. Es ist vor allem für seine giftigen Eigenschaften bekannt und gilt als krebserregend. Laut Umweltbundesamt kann Arsen sowohl über die Lunge als auch über den Magen- und Darmtrakt aufgenommen werden. Nach chronischer Aufnahme über die Luft werden die Schleimhäute und Atemwege geschädigt und es kann Lungenkrebs entstehen. Auch Haut- oder Blasenkrebs sind mögliche Folgen. Es kann das Herz-Kreislaufsystem belasten sowie Gefäße und Nerven schädigen. Gerade eine langfristige, chronische Belastung mit Schwermetallen wie Arsen kann schwerwiegende Folgen haben.