Einen wahrhaft royalen Whisky gab es bei „Bares für Rares“ am Freitag zu ersteigern. Nicht alle Händler brachten dem Destillat die angemessene Wertschätzung entgegen.
1952 bestieg Queen Elizabeth II. den Thron, 1977 feierte sie ihr 25-jähriges Jubiläum als Königin. Der Whisky, den Naomi Veale mit zu „Bares für Rares“ gebracht hat, verbindet diese beiden Daten: Er wurde 1952 zu dem feierlichen Anlass destilliert, und zum silbernen Thronjubiläum abgefüllt.
„Oh là là, etwas Edles“, sagt Horst Lichter, als er die Rarität im Expertenraum erblickt. „Das scheint was Gutes zu sein.“ Doch wie kam die Verkäuferin zu der Flasche? Die 52 Jahre alte Servicekraft aus Bad Sobernheim stammt ursprünglich aus England, ihre Mutter bekam sie dort als Provision geschenkt.
„Bares für Rares“: Die Händler beginnen verhalten
Wie Detlev Kümmel erläutert, handelt es sich um einen Single-Malt-Whisky, der 1952 in Eichenfässer eingelagert worden sei. Da er 1977 abgefüllt wurde, handele es sich um einen 25-Jährigen – das Alter bezieht sich auf die Jahre, die das Destillat im Fass verbracht hat. Die Sonderabfüllung wird verkauft zusammen mit einer Kiste, auf denen der feierliche Anlass verzeichnet ist. Der Whisky stammt aus der Brennerei Glenlivet und ist auf gut 1000 Flaschen limitiert.
Ihre Schmerzgrenze beziffert die Verkäuferin mit 1300 Euro. Ganz einverstanden ist Kümmel damit nicht: Seine Expertise sieht den Preis eher bei 900 bis 1000 Euro..
Dafür will Naomi Veale ihr Glück im Händlerraum versuchen. Dort zeigt sie ihr Verkaufstalent. Auf die Frage von Elke Velten-Tönnies, ob man den Whisky noch trinken kann, antwortet sie: „Können Sie ja gleich probieren – wenn Sie es kaufen.“
Doch das will bei den Händlern nicht recht verfangen. Wolfgang Pauritsch startet die Auktion mit einem verhaltenen Gebot von 50 Euro. Auch Walter „Waldi“ Lehnertz und Liza Kielon bieten mit. Beide aus verschiedenen Gründen: Während Waldis „Holde“ für die Queen schwärmt, ist Kielons Gatte ein Whisky-Liebhaber.
Doch über mehr als 350 Euro gehen die Gebote zunächst nicht hinaus. „Was ist denn deine Schmerzgrenze für die Brühe hier“, fragt Waldi. Und erhöht daraufhin sein Gebot auf 600 Euro. Doch dafür möchte Naomi Veale nicht verkaufen. Sie nimmt die Flasche wieder mit nach Hause. Das ist für sie „absolut in Ordnung“.