Die eine ist SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende, der andere Oberbürgermeister in Kiel – doch beide wollen für die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl im Norden kandidieren. Ab Oktober wird gewählt.
Schleswig-Holsteins SPD hat das Urwahlverfahren für die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2027 gestartet. Zur Wahl stehen die Landtagsfraktionschefin Serpil Midyatli und Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Die rund 14.000 Parteimitglieder entscheiden darüber, erklärte die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Maybrit Venzke in der Wunderino Arena in Kiel.
Kämpfer sagte: „Ich möchte der nächste Ministerpräsident Schleswig-Holsteins werden.“ Die Landesregierung habe eine „Wohlfühlfassade“ aufgebaut, doch bei Zukunftsthemen bleibe sie untätig, kritisierte er. So schrumpfe etwa die Zahl der Sozialwohnungen, die Menschen im Norden gäben den höchsten Anteil ihres Einkommens für Miete aus, und seit acht Jahren sei kein Meter der Autobahn 20 entstanden.
Midyatli erklärte: „Wir leben in einer Zeit, wo die Menschen sehr oft Angst und Mühe haben, was mit ihrer Zukunft wird.“ Sollte sie Ministerpräsidentin werden, werde sie als erste Maßnahme die Stellenstreichungen bei Lehrkräften rückgängig machen. „Gute Bildung ist die Grundlage, damit junge Menschen, vor allem Kinder, echte Chancen bekommen.“
Ergebnis im November
Die Abstimmung soll im Oktober beginnen, ausgezählt wird am 8. November und anschließend das Ergebnis verkündet. Teilnehmen können laut Venzke alle Mitglieder der SPD, die bis zum 13. September eingetreten sind und aufgenommen wurden. Gültig ist die Wahl, wenn sich mindestens 20 Prozent der Mitglieder beteiligen. Sollte keine absolute Mehrheit für einen Kandidaten zustande kommen, könnte es eine Stichwahl geben.
Die nächste Landtagswahl im nördlichsten Bundesland findet voraussichtlich im Frühjahr 2027 statt.