Gründungsbarometer 2024: Fast 5.000 zusätzliche Gewerbebetriebe in Hessen

Hessens Wirtschaft erneuert sich regelmäßig. Ständig werden Betriebe geschlossen und gleichzeitig andere eröffnet. Für 2024 fällt die Bilanz positiv aus.

In Hessen sind im vergangenen Jahr mehr Gewerbebetriebe neu angemeldet worden, als Unternehmen geschlossen wurden. Den 60.758 Anmeldungen standen 55.986 Abmeldungen gegenüber, wie die Handwerkskammern, die Industrie- und Handelskammern sowie das Statistische Landesamt berichten. Unter dem Strich blieben 4.772 zusätzliche Betriebe. Allerdings hat es bei den Neu-Anmeldungen einen Rückgang um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gegeben. 

Wie in den Jahren zuvor konzentriert sich das Gründungsgeschehen auf die großen Städte und Ballungsräume. An der Spitze liegt Offenbach, wo nahezu jeder 100. Bürger im vergangenen Jahr ein neues Gewerbe angemeldet hat. Dahinter folgen Frankfurt, Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und Wiesbaden. Die meisten Neugründungen entfallen auf das Dienstleistungsgewerbe, den Handel sowie das Baugewerbe. 77 Prozent der Gründer starten als Alleinunternehmer in die Selbstständigkeit. 

Türken und Polen gründen häufig 

Auffällig ist der überdurchschnittlich hohe Anteil nicht-deutscher Gewerbetreibender. Sie erreichen 29 Prozent bei den Neuanmeldungen. Die wichtigsten Gruppen sind Türken, Polen und Rumänen. Unterdurchschnittlich bleibt mit 37 Prozent der Frauenanteil bei den neu gegründeten Gewerbebetrieben. 

„In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und wachsender Bürokratie braucht es Mut, ein eigenes Unternehmen zu gründen“, erklärt die Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertags Kirsten Schoder-Steinmüller. Sie fordert, das Gründen einfacher zu machen – durch schnellere Verfahren, digitale Lösungen, weniger Hürden und gezielte Förderung.

Gründungsbarometer Hessen 2024

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