Ernteschluss am Johannistag: Spargelsaison mit Licht und Schatten

Traditionell endet die Spargel-Saison am 24. Juni. In diesem Jahr blickt die Branche im Bundesland auf Top-Ware und treue Kundschaft, aber auch auf Schwierigkeiten zurück.

Die diesjährige Spargelsaison ist nach Einschätzung des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd für die meisten Betriebe insgesamt zufriedenstellend verlaufen. Die Witterung sei ruhig gewesen und habe in puncto Temperaturen und Niederschläge die Voraussetzungen für eine hervorragende Qualität und ausreichende Erntemengen mit sich gebracht, sagte ein Sprecher des Verbands in Mainz der Deutschen Presse-Agentur. Erste Stangen seien bereits Mitte März gestochen worden.

Durch den späten Ostertermin am 20./21. April habe die Saison zwar etwas verhalten begonnen und die Nachfragehochs hätten sich verschoben. „Aber insgesamt passten Angebot und Nachfrage gut zusammen, so dass es eine typische Preisentwicklung gab“, erklärte der Sprecher. „Die höchsten Preise zu Beginn der Saison für die noch geringen, mit hohem Aufwand erzielten Erntemengen, mit größerem Angebot dann fallende Preise und zum Ende der Saison noch einmal steigend.“

Verband: Heimische Ware bevorzugt

Die Verbraucherinnen und Verbraucher legen dem Verband zufolge Wert auf deutsche Ware. „Knapp 80 Prozent der gekauften Menge stammt von heimischen Feldern.“ In den vergangenen Jahren sei die Anbaufläche für Spargel aber deutlich reduziert worden, und die Zahl der Betriebe mit Spargelanbau sei zurückgegangen.

„Hauptgrund sind die steigenden Produktionskosten, insbesondere durch die kontinuierliche Anhebung des Mindestlohns“, meinte der Sprecher. „Gibt es hier keine Ausnahme für Saisonarbeitskräfte, wird sich die Anbaufläche – auch bei anderen handarbeitsintensiven Kulturen – weiter verringern und die Verfügbarkeit von regional erzeugten Produkten sinken.“

Bereits vor dem traditionellen Saisonende am Johannistag am 24. Juni hatte die Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG in Mutterstadt eine durchwachsene Bilanz gezogen. Unstete Witterung, bundesweite Übermengen und Marktpreise, die teilweise unter den Produktionskosten lagen, hätten die Spargel-Anbauer und -Vermarkter in der Pfalz vor vielfältige Herausforderungen gestellt, hieß es.

Vielfältige Herausforderungen

„Ein relativ früher Start der Spargelernte in anderen Regionen Deutschlands sorgte schnell für regionale Alternativen und viel Menge im Markt“, teilte Hugo Da Mota vom Spargelbüro mit. „Da andernorts in Deutschland teilweise die Anbauflächen für Spargel erweitert worden waren, führte dies – trotz hoher Kosten im Spargelanbau – auch zu rasch sinkenden Abgabepreisen für die 20 Spargel-Anbauer bei Pfalzmarkt eG.“

Der Vergleich erster Kennzahlen zeige, dass die aktiven Spargel-Erzeuger bei der Genossenschaft die Gesamtabsatzmenge von 832.000 Kilogramm aus 2024 vermutlich nicht erreichen werden. „Eine Woche vor Johannis wurden rund 750.000 Kilogramm weißer und grüner Spargel über die Handelsplattform in Mutterstadt vermarktet“, hieß es. Analog zu den rückläufigen Mengen sinke der Warenumsatz. „Pfalzmarkt eG erwartet, dass die 4,2 Millionen Euro aus 2024 nicht erreicht werden.“

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