Vivian Jenna Wilson: Elon Musks Tochter gibt seltenes Interview und nennt ihn „erbärmlichen Kindskopf“

Laut, willensstark, und ein überzeugter Drag-Fan – so gibt sich Vivian Jenna Wilson in der Öffentlichkeit. Und zeigt damit: Sie ist mehr als die entfremdete Tochter von Elon Musk.

Es dürfte nicht einfach sein, das Kind des reichsten Mannes der Welt zu sein. Manchmal postet Vivian Jenna Wilson bei X darüber. Nun gibt die Tochter von Elon Musk der „Teen Vogue“ ein seltenes Interview – mit vielen zensierten „f**king“ im Text, abgedruckt wird ja immer noch in den USA. Darin spricht sie unter anderem über das zerrüttete Verhältnis zu ihrem Vater – und wie sie damit umgeht, dass US-Präsident Donald Trump ihre Rechte beschneiden will, unterstützt von Papa Musk.

Wilson, die 2020 ihr Coming-out als Transfrau hatte, hat mit ihrem Vater gebrochen. 2022 beantragte sie eine offizielle Namensänderung, um jegliche Verbindung zu Musk zu unterbinden. Sie habe seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, sagt sie im Gespräch mit der „Teen Vogue“. Seine Macht und Einfluss fürchtet sie jedoch nicht, stellt sie unmissverständlich klar: „Ich scheiße auf ihn.“ Er sei ein „lächerlicher Kindskopf“ und verdiene keinen Raum in ihren Gedanken. „Das Einzige, was in meinem Kopf frei leben darf, sind Dragqueens“.

Anders als ihr Vater bezeichnet sich Wilson als links. Sie tritt für kostenlose medizinische Versorgung und eine bessere Bezahlung von Arbeitern ein – in den USA keine Selbstverständlichkeit. Nahrung, Wasser und ein Dach über dem Kopf sollten Wilson zufolge ein Grundrecht sein. „Extravaganten Reichtum“ sieht sie hingegen als das größte Problem der USA: „Ich bin nicht der Meinung, dass so ein Reichtum von diesen Mega-Milliardären angehäuft werden sollte, die zu den obersten ein Prozent gehören und nur ihre eigenen Interessen im Sinn haben.“ 

Sie habe einige dieser Milliardäre kennengelernt, und: „Das sind keine sehr guten Menschen.“ Eigenen Angaben nach bekommt sie keine finanzielle Unterstützung durch Musk.

Vivian Jenna Wilson kritisiert das politische Engagement von Elon Musk

Musk leitet unter Trump die neu geschaffene Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge). Damit macht er regelmäßig Schlagzeilen mit harschen Statements und radikalen Sparmaßnahmen in Bundesbehörden. Unangenehm für Wilson: „Ich sehe Dinge über ihn in den Nachrichten und denke: ‚Das ist verdammt peinlich, ich sollte wahrscheinlich darüber posten und es anprangern‘, was ich schon ein paar Mal gemacht habe.“

Insbesondere die Geste des obersten Wahlkämpfers, die am Tag der Amtseinführung von vielen als Hitlergruß bezeichnet wurde, kritisiert Wilson. Sowohl Musk als auch die Anti-Defamation League haben bestritten, dass er den berüchtigten Gruß nachgeahmt hat. Wilson ist sich sicher: „Schatz, wir werden eine Feige eine Feige nennen, und wir werden einen Hitlergruß als das bezeichnen, was er war. Das war definitiv ein Hitlergruß“, wird sie deutlich. „Die Menge ist gleichermaßen schuld, und ich habe das Gefühl, dass die Leute nicht darüber reden. Diese Menge sollte angeprangert werden.“

Musk unterstützte Trump maßgeblich im Wahlkampf. Politisch geht Trump auch massiv gegen die Rechte von Transpersonen vor: Er schränkte medizinische Behandlungen ein, versuchte Transpersonen aus der US-Armee auszuschließen und Transfrauen in Männergefängnisse zu verlegen. Teils schritten Gerichte ein. Musk jedoch befürwortet diese Versuche. Über seine eigene Tochter sagte er, sein „Sohn“ sei tot für ihn. Der „Woke Virus“ hab ihn ihm genommen. 

Wilson ist eines von mutmaßlich 14 Kindern des Milliardärs. Der „Teen Vogue“ sagt sie dazu: „Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, wie viele Geschwister ich habe, wenn man die Halbgeschwister mit einbezieht“. Das sei ihr im Grunde auch egal. Musk bezeichnet sich laut der „Neuen Zürcher Zeitung“ als „Pronatalist“. Nicht die Überbevölkerung, sondern eine drohende Schrumpfung der Weltbevölkerung sieht er als Problem. Seiner Meinung nach sollten besonders intelligente Menschen mehr Kinder haben, wozu er sich selbst zählen dürfte. Der Tesla-CEO hat seine Kinder mit mindestens vier verschiedenen Frauen. Mit Wilsons Mutter Justine war er von 2000 bis 2008 verheiratet.

Quellen:  „Teen Vogue„, Instagram, mit Informationen der Nachrichtenagenturen

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