Was von der DDR und der Volkskammer übrig blieb – oder: Warum sich die Ostdeutschen zumindest diesmal ihr Repräsentationsdefizit selbst mit herbei gewählt haben.
Natürlich könnte ich jetzt davon erzählen, wie es war, als ich am 18. März 2025 in der dritten Etage des Reichstagsgebäudes saß, unter der riesigen, von der Frühlingssonne beschienenen Glaskuppel. Ich könnte davon berichten, wie ich den Abgeordneten des alten, 20. Deutschen Bundestags dabei zuschaute, wie sie in ihre Fraktionssäle gingen, um sich auf die Abstimmungen über das billionenschwere Schuldenpaket vorzubereiten.
Und ich könnte beklagen, was unbedingt beklagt werden muss. Dass und CSU mit ihrem Ein-Billion-Schuldenbeschluss glatten Wortbruch begangen haben. Dass ein de facto abgewähltes Parlament mal eben das Grundgesetz ändert. Und dass dieses Verhalten vor allem das Vertrauen der ostdeutschen Menschen in die politischen Institutionen zusätzlich destabilisiert.